Verödung des Haarfollikels
Als Verödung bezeichnet man den Verschluss eines Gefässes oder Öffnung mittels thermischer Energie. Dabei werden entweder in Flüssigkeit gelöste Bestandteile oder aber Zellbestandteile selbst, so weit erhitzt dass sie einen Verschluss bilden. Beispielsweise bei Verbrennungen kann es vorkommen das Bereiche der Haut so weit geschädigt werden dass eine typische Zellerneuerung innerhalb der Epidermis gestört wird. Corneozyten (Hornschuppen) waren nicht von Anbeginn physisch inaktiv, Corneozyten waren vormals Keratinozyten die durch Zellteilung innerhalb der Basalzellschicht (tiefste Schicht der Epidermis) mittels Mythose (Zellteilung) entstanden sind. Je nach Strahlungsbelastung durchlaufen sie ihren Lebenszyklus in rund 30 Tagen, bei geringer Strahlungsbelastung, bzw. in nur wenigen Tagen (4-7 Tage) bei hoher Strahlungsbelastung bis sie schlussendlich als physisch inaktive Hornschuppen an der Hautoberfläche erscheinen. Durch Verbrennungen kann dieser Prozess vehement gestört werden, sodass beispielsweise auch Follikel ihrer eigentlichen Funktion nur noch stark gehemmt nachkommen können.
Der Follikelverschluss
Selbst wenn man die Verödung des Haarfollikels mittels einer dauerhaften Haarentfernung herbeiführen würde wäre dies mit einer Verbrennung, sowie deren weitreichenden Folgen gleichzusetzen. Andererseits ist ein Follikelverschluss eine der natürlichsten Prozesse unserer Haut selbst, nur bezeichnen wir diese als:
- Mitesser (Komedo, Komedone, Comedos)
- Talgeinschluss
- Pickel
Mitesser sind die häufigste Form eines Haarfollikelverschlusses, meist entstehen sie durch Partikel die sich durch die Umwelt auf unserer Haut ablagern. Oftmals entstehen sie deshalb in der sogenannten T-Zone (Stirn und Nasenbereich), denn dort haben wir die meisten Haarfollikel, - wird somit das meiste Talg abgesondert - der von seiner Eigenschaft her nicht nur Corneozyten zusammenhält sondern auch im Bezug auf alles was auf unsere Hautoberfläche fällt. Alsbald das Haarfollikel verschlossen ist, staut sich das Talg im Follikel. Im Lauf der Zeit oxydieren verschiedene Bestandteile innerhalb des Talgs, sie dunkeln ab, der typische Mitesser wird offensichtlich.
Talgeinschlüsse sind im Grunde gleichzusetzen mit einem Mitesser. Der Unterschied liegt hier in der Art des Haarfollikel - Verschlusses. Im Vergleich zum typischen Mitesser weißt hier der Haarfollikelverschluß selbst einen wesentlich höheren Querschnitt auf (die Schicht die das Haarfollikel verschliesst ist dicker). Bedingt dadurch dringt nur wenig, bzw. Strahlung in stark gestreuter Form zum Talg vor. Die auf das Talg treffende Strahlung ist so stark abgeschwächt das keine Trübung der Talgbestandteile erfolgt, das eingeschlossene Talg bleibt hell.
Pickel entstehen oftmals im direkten Zusammenhang eines Mitessers, allerdings hat hier die Langerhanszelle (wichtige Spezialzelle innerhalb der Epidermis) das Immunsystem unserer Haut auf den Plan gerufen. Die Langerhanszellen suchen stetig nach artfremden Stoffen um unsere Haut, sowie den gesamten Organismus zu schützen. Die Rede ist hier häufig vom Antigen (Stoffe / Moleküle die nicht unserer individuellen DNS entsprechen), wird ein Stoff erkannt der nicht unserem Bauplan entspricht wird diesem entsprechend entgegnet. Im Zuge dieser Abwehrreaktion wird eine höhere Durchblutung hervorgerufen die für die Rotfärbung des Pickels sorgt. Dauert der Prozess der Immunabwehr an, werden sowohl der Fremdstoff selbst als auch geschädigte Zellen abgebaut, Eiter entsteht, welche für die gelblich weiße Tongebung des Pickels verantwortlich ist.
Diesbezüglich sollte jedwede Art eines Follikelverschluss, sei es die Verödung des Haarfollikels noch sonstige Verschlussart bewusst herbeigeführt werden